Jahreshauptversammlung - 2024

Im leider nur halb gefüllten Sportheim am Fuße der Wurmlinger Kapelle startete die Jahreshauptversammlung des SVW gewohnt pünktlich kurz nach Acht! Nach der Begrüßung und der Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit der Versammlung durch den 1. Vorsitzenden Frank Wachendorfer gedachte man der im vergangenen Vereinsjahr verstorbenen Vereinsmitglieder.

Die Tagesordnung war „picke packe voll“, standen neben den Berichten der Vorstands- und Ausschussmitglieder auch die kompletten Wahlen der Vorstands- und Ausschussmitglieder sowie aller Abteilungsleiter an. Und wenn es Wahlen gibt, gibt es immer wieder auch jede Menge Verabschiedungen und Ehrungen. Wie man den SVW aber kennt, ist immer alles top vorbereitet und organisiert, so dass es keine Verzögerungen gibt.

Der Eröffnungsbericht gehört dem 1. Vorsitzenden und Frank Wachendorfer ließ das Vereinsjahr 2023 Revue passieren. Von der Jahreshauptversammlung im März bis zur Jahresfeier im Dezember gab er einen detaillierten Rückblick und konnte von durchweg positiven Veranstaltungen berichten. Highlights des Vereinsjahres waren der Aufstieg der aktiven Fußballer in die Bezirksliga und die Fußball-Dorfmeisterschaften.

Die Aktiven Fußballer pflügten dabei durch die Relegation und die grün-weiße Anhängerschar unterstützte die Fußballer mit allen Kräften. Dass die Begeisterung der Fans, die die Relegationsspiele zu einem Erlebnis und Werbung für den Amateursport machten, vom Verband mit einer Strafe von 700 Euro „belohnt“ wurde – geschenkt! Der Fantreff vor den Spielen im Sportheim, der Fanmarsch zum ersten Spiel in Unterjesingen und die Fan Busse zum zweiten Spiel nach Walddorf motivierten die Kicker in Grün-Weiß, beeindruckten Veranstalter und Gegner und faszinierten Presse und Zuschauer! Mit dieser Performance gab der SVW eine starke Visitenkarte im Bezirk ab.

Auch die Fußball-Dorfmeisterschaften konnten beeindrucken. Das geänderte Konzept, am Freitag das Elfmeterturnier, am Samstag das Fußballturnier komplett durchzuführen und den Sonntag ganz den Jugendmannschaften zu geben, hat sich voll bewährt. So waren Freitag und Samstag gut besucht und lediglich die Abendveranstaltungen „schwächelten“ etwas. Was sich aber am Sonntag bei den Jugendturnieren mit über 40 Mannschaften und bis zu 500 Menschen auf dem Sportplatz abspielte war mehr als beeindruckend. Organisatorisch war es laut Präsident „an der Grenze“, wurde aber perfekt umgesetzt. Und so konnte man mit dieser Veranstaltung einmal mehr die perfekte Festorganisation des SVW beweisen.

Fast etwas unter gingen die weiteren Veranstaltungen Oktoberfest und Jahresfeier. Das Oktoberfest wird dabei von den Aktiven organisiert und durchgeführt. Und die Jahresfeier war in 2023 auch wieder besser besucht. Wobei bei diesen Veranstaltungen auffällt, dass sie von den Vereinsmitgliedern nur wenig besucht werden. Vor allem in der Altersklasse zwischen 35 und 60 und der weiblichen Mitglieder lässt das Engagement der Vereinsmitglieder deutlich nach. Bzw. ist fast nicht mehr vorhanden. Im Freizeitsportbereich wird der Verein immer mehr als „Dienstleister“ in Anspruch genommen. Vor allem im Kinderbereich wird es üblich, die günstigen Vereinskonditionen zu nutzen, sich aber nicht in den Verein einzubringen. Interessant wie viele Anfragen zum Angebot von Kindern aus den Nachbarstädten und -dörfern eingehen. Wenn dann das Angebot nicht mehr nutzen möchte tritt man wieder aus dem Verein aus. Dies merkt man dann nicht nur bei den Besuchen der Veranstaltungen, sondern auch bei der „ehrenamtlichen Mitarbeit“. Es wird immer schwieriger Arbeitseinsätze und Veranstaltungen zu bewerkstelligen oder auch die Sportheimbewirtschaftung aufrecht zu erhalten. Die Vorzüge, ein eigenes und selbst bewirtschaftetes Sportheim zu haben, ist aber die Grundlage des (wirtschaftlichen) Erfolgs des SVW.

Danach kam der Bericht des Finanzvorstands Karl-Dietrich Baur. Der letzte nach einer 37-jährigen Dienstzeit. Gewohnt detailliert schlüsselte er die Einnahmen und Ausgaben im ideellen, sprich vereinsbezogenen und wirtschaftlichen, sprich veranstaltungs- und sportheimbezogenen Teil auf. Insgesamt musste er von einem Defizit berichten. Dieser relativiert sich aber durch die enthaltenen Investitionen. Bautechnisch wurde in 2023 nämlich die LED-Flutlichtanlage auf dem Trainingsgelände fertiggestellt wobei noch nicht alle Zuschüsse geflossen sind. Die Kassenlage des Vereins ist nach wie vor hervorragend und es gab seit vielen Jahren auch mal wieder Zinserträge zu verzeichnen. Schulden sind für den SVW nach wie vor ein Fremdwort und so hinterlässt der Finanzvorstand seinem Nachfolger ein sprichwörtliches „g‘mähts Wiesle“!

 

Einmal mehr bestätigten dann die Kassenprüfer Benjamin Haug und Steffen Kolata dem Finanzvorstand eine lückenlose und vollständige Buchhaltung. Die Empfehlung zur Entlastung wurde uneingeschränkt erteilt.

Verwaltungsvorstand Elmar Wankmüller berichtete dann über die Vorstands- und Ausschusstätigkeit. In insgesamt 7 Sitzungen wurden die Geschicke des Vereins gelenkt, Veranstaltungen vor- und nachbesprochen und Investitionen und Anschaffungen diskutiert und beschlossen. Die Mitgliederzahl zum 31.12.2023 entwickelte sich leicht rückläufig, bleibt aber weiterhin stabil über 800 Mitgliedern.

 

Die Berichte der Abteilungsleiter gaben dann einen Abriss des Vereinsjahres 2023 aus der sportlichen Seite. Fußballchef Andreas Straub berichtete ebenfalls von der erfolgreichen Relegation. Erinnerte aber auch daran, dass auch Team 2 der Grün-Weißen Vizemeister in ihrer Staffel wurde. In der KLB 7 musste man lediglich dem Team Gomaringen II den Vortritt lassen. Allerdings entschlossen sich Mannschaft, Trainer und Verantwortliche auf das Relegationsrecht zu verzichten. Bei einer erfolgreichen Relegation hätte man dann nämlich in die KLA aufsteigen müssen. Und dass dies für das Team nicht gut gewesen wäre, zeigte sich direkt in der Vorrunde der neuen Saison. Denn Team 2 musste in der Vorrunde in die stärker eingeschätzte KLB 6 wechseln. Stärkere Gegner und fehlende Spieler sorgten für Flex-Meldungen und Niederlagen. Das gleiche Schicksal traf auch Team 1 in der Bezirksliga. Zwar kann man sich jetzt wieder auf Derbys mit dem FC Rottenburg und dem TSV Hirschau freuen. Allerdings steckt man – erwartungsgemäß – im Abstiegskampf.

Die AH und Senioren sind fußballerisch bei Turnieren wie dem Pfaffenbergpokal, den Hallen-Stadtmeisterschaften oder dem Hallenturnier des FC Rottenburg aktiv. Spiele auf dem Großfeld finden nicht mehr statt. Trainingstechnisch hat man sich mit dem SV Wendelsheim zusammengeschlossen. Ausflugstechnisch sind die Alten Haudegen aber immer noch eine Großmacht. Das Wanderwochenende im Juli erfreut sich großer Beliebtheit und eine gleiche Beteiligung am Training würde auch wieder Spiele ermöglichen. Die Altsenioren treffen sich weiter regelmäßig mittwochs zum gemeinsamen laufen, radeln und einkehren. Toll, dass die Truppe diese Tradition aufrechterhält.

Im Jugendbereich konnte Jugendleiter Dieter Miller von guten Ergebnissen und einer starken Zusammenarbeit ab der C-Jugend in der SG01 berichten. So wurde die grün-weiße E-Jugend genauso Meister, wie die A-Jugend, die in der SG01 federführend beim SVW läuft. Die A-Jugend ist damit in die Regionenliga aufgestiegen und misst sich nun mit Mannschaften aus Herrenberg, Sindelfingen, Freudenstadt und dem FC Rottenburg. Wobei der FC in einer SG mit der SGM Eichenberg ist. Ab der C-Jugend ist die SG01 noch eine der wenigen Mannschaften im Stadtbereich Rottenburg, die alle Altersklassen besetzt. Immer wieder nimmt man dabei „Gastspieler“ aus Neustetten, Eichenberg oder auch dem Ammertal in die Mannschaften auf. So hat der SVW gute Zukunftsaussichten, da in den nächsten Jahren immer wieder gut ausgebildete Jugendspieler zu den Aktiven stoßen. Als Highlight bezeichnete auch er das Jugendturnier im Rahmen der Fußball-Dorfmeisterschaften. Allerdings sah er die Grenze nach oben noch nicht erreicht. Für das Turnier in 2024 lägen schon wieder 40 Anmeldungen vor und zeige die Beliebtheit des Turniers bei den Mannschaften der Umgebung.

Ein guter Schluss ziert alles und so verlas Präsi Frank Wachendorfer den Bericht der Freizeitsportchefin Manuela Fuhrer, die nicht an der Versammlung teilnehmen konnte. Dieser Bericht gab einen Rückblick aus der Sicht der insgesamt 15 Gruppen, die im Freizeitsport organisiert sind. Vom Kinderturnen und Bewegungsspiele und Lieder bei den Jüngsten bis zu Damengymnastik für die Älteren ist in allen Altersklassen für jeden ein sportliches Angebot dabei. Und dieses Angebot wird auch gerne und mit hohen Teilnehmerzahlen angenommen. Kleinere Schwierigkeiten wie der Eintritt ins Hallenbad für Aquagym werden dabei schnell gelöst. Der Dank galt allen TeilnehmerInnen und natürlich allen ÜbungsleiterInnen, die dieses tolle Angebot ermöglichen.

Nach den Berichten der Verantwortlichen nutzte Ortsvorsteher Michael Elmenthaler die anstehende Entlastung der Vorstandschaft für ein kurzes Grußwort. Er bedankte sich beim Verein und allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz und ihre Arbeit. Eine Arbeit, die auch der Gemeinde Wurmlingen zugutekommt und eine lebenswerte Dorfgemeinschaft unterstützt. Am Ende seiner Grußworte beantragte er dann die Entlastung der Vorstandschaft und Kassenprüfer, die die Versammlung auch einstimmig aussprach.

Nun ging es zu den Wahlen. Alle Wahlpositionen standen zur Wahl und Eberhard Schreiner und Klaus Fridrich schlüpften in die Rolle des Wahlvorstands. Wie es beim SVW schon Tradition ist, wurden alle Positionen bereits im Vorfeld mit entsprechenden Kandidaten unterlegt. So konnte die gesamte Wahl per Handzeichen und im rekordverdächtigen Tempo umgesetzt werden.

                                                                                                                                                                      

Posten

Bisher

 

Zukünftig

1.Vorstand

Frank Wachendorfer

-

Frank Wachendorfer

Vorstand Infrastruktur

Daniel Kern

-

Daniel Kern

Vorstand Wirtschaft

Detlef Uhde

-

Detlef Uhde

Finanzvorstand

Karl-Dietrich Baur

-

Lukas Sailer

Verwaltungsvorstand

Elmar Wankmüller

-

Andreas Straub

AL Aktive

Andreas Straub

-

Benjamin Haug

AL AH/Senioren

Bernd Kopp

-

Bernd Kopp

AL Jugendfußball

Dieter Miller

-

Dieter Miller

AL Freizeitsport

Manuela Fuhrer

-

Manuela Fuhrer

Ausschuss

Michael Ott

-

Michael Ott

Ausschuss

Alexander Märkle

-

Alexander Märkle

Ausschuss

Benjamin Haug

-

Pascal Haug

Ausschuss

Heribert Müller

-

Pascal Engelhart

Ausschuss

Inge Schelling

-

Lorenz Theurer

Ausschuss

Stefanie Zimmermann

-

Stefanie Zimmermann

Ausschuss

Tim Schreiner

-

Tim Schreiner

Kassenprüfer

Benjamin Haug

-

Benjamin Haug

Kassenprüfer

Steffen Kolata

-

Steffen Kolata

 

Der Ausschuss ist nun mit einem Altersdurchschnitt von 39,25 Jahren deutlich jünger geworden. Ebenfalls nach unten ging damit aber auch die durchschnittliche Amtszeit. Die „neuen Ausschuss-Dinos“ sind jetzt Präsi Frank Wachendorfer und AH-Chef Bernd Kopp (mit 49 Lebensjahren auch der Älteste im Ausschuss), die mit ihren 24- bzw. 18 Jahren zusammen mehr Amtsjahre auf dem Buckel haben, als alle anderen Ausschussmitglieder zusammen. Die kommen nämlich auf 33 Amtsjahre.

Dies ist aber für die Zukunft des Vereins ein sehr gutes Signal. Denn während in anderen Vereinen Posten unbesetzt bleiben, oder von den Inhabern gezwungener maßen weitergeführt werden, hat der SVW hier kein Problem!

Und dann kamen die Verabschiedungen und Ehrungen zum Abschluss. Viele verdiente Vorstands- und Ausschussmitglieder wurden verabschiedet und mit entsprechenden Geschenken bedacht.

Aus der Vorstandschaft und dem Ausschuss verabschiedet wurden: Elmar Wankmüller, Karl-Dietrich Baur, Kurt Schneider, Inge Schelling und Heribert Müller. Sie alle bekamen reichlich Geschenke für ihre ehrenamtliche Arbeit.

Daneben wurden auch wieder Verbandsehrungen ausgesprochen. Ärgerlich dabei, wie kleinlich die Verbände doch sind, obwohl immer wieder das Ehrenamt so wichtig ist. Als Beispiel nannte der Präsi die beantragte Ehrung für Mike Schindwolf. Dieser hätte 28 Jahre in einem Wahlamt sein müssen um die Goldene Ehrennadel des WFV zu erhalten. Er hat aber „nur“ 27 – und die weiteren geleisteten Jahre, die nicht in einem Wahlamt erbracht wurden, zählen dann nicht. Respekt für so viel Anerkennung durch den Verband aus Stuttgart.

Verbandsehrungen gab es so in folgender Ausprägung:

         WFV-Ehrennadel in Bronze:                    WFV-Ehrennadel in Silber:

Inge Schelling

Frank Wachendorfer

WFV-Ehrennadel in Gold:

Eberhard Schreiner

Norbert Klein

Karl-Dietrich Baur

Kurt Schneider

WLSB-Ehrennadel in Silber:                      WLSB-Ehrennadel in Gold:

Frank Wachendorfer

Eberhard Schreiner

Kurt Schneider

Eine besondere Ehrung gab es dann noch zum Schluss. Der „ewige“ Finanzvorstand Karl-Dietrich Baur gab nach sagenhaften 37 Jahren sein Amt ab und stellte sich nicht mehr zur Wahl. Diese einmalige Leistung, mit der er sogar die bisherige Rekord-Amtszeit von Ehrenvorstand Karl Wachendorfer um 1 Jahr übertraf, musste selbstverständlich gebührend belohnt werden.

Didis langjährige Wegbegleiter, Kurt Schneider (immerhin auch 33 Jahre in Amt und Würden) trug die Laudatio für den „Meister der Münze“ in launiger Weise vor und ließ dabei das Wirken des „Herren aller Zuschüsse“ aus Vereins- und Privatsicht Revue passieren. Am Ende der Laudatio wurde dem „Schrecken des Finanzamts“ von der Versammlung mit Standing Ovation gehuldigt.

Und nicht nur warme Worte und Beifall gab es für diese Leistung. Nein, natürlich wurde Karl-Dietrich Baur zum Ehren-Kassier ernannt und darf sich auf ein Wochenende auf Vereinskosten freuen. Damit er da nicht ganz allein ist, wird ihn sein alter Weggefährte Kurt Schneider begleiten. Eine angemessene Anerkennung für Zwei, die mehr als die Hälfte ihres Lebens für den SVW im Einsatz waren, sind und sicher auch noch ab und an bleiben!

So endete dann eine harmonische Versammlung traditionell mit dem gemeinsamen Singen des Vereinslieds „Grün und Weiß wie lieb ich Dich“!

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